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Liebe Freunde, Sympathisanten und Filminteressierte, wer den Dokumentarfilm meines Sohnes Moritz Springer MEIN OPA, KARIN UND ICH nicht auf dem Münchner Dok.fest 2020 oder gestern im ZDF Free-TV gesehen hat, kann ihn jetzt in der ZDF Mediathek unter Das Kleine Fernsehspiel noch bis 24.04.2022 anschauen: https://www.zdf.de/filme/das-kleine-fernsehspiel/mein-opa-karin-und-ich-100.html Viel Spaß dabei Euer Bernhard Springer P.S.: Noch eine kleine Anmerkung zu MEIN OPA, KARIN UND ICH. In einigen Pressemitteilungen zu dem Dokumentarfilm MEIN OPA, KARIN UND ICH werden wir als Eltern der 68er Generation zugerechnet. Wahrscheinlich macht es für die Nachgeborenen keinen großen Unterschied und deshalb werden von ihnen auch alle diejenigen, die ein gewisses Alter überschritten haben und sich vor der Internetzeit irgendwie politisch äußerten, mit „den 68ern“ etikettiert. Aber wir sind keine 68er! Ich bezeichne uns gerne als die 78er Generation, auch wenn dieser Ausdruck (noch) nicht allgemein gebräuchlich ist und von den (insbesondere) nachgeborenen Generationen nicht immer verstanden wird. Aber schon immer haben gerade eng aufeinanderfolgende Generationen das besondere Bedürfnis gehabt, sich voneinander abzugrenzen. Doch es gibt auch durchaus unterschiedliche historisch-gesellschaftliche Umstände, die zu den Unterschieden in diesen beiden so benannten Kulturen führten. Die Naziväter der 68er Generation standen in der NS-Zeit im produktiven Mannesalter, hatten den Nazis zur Macht verholfen, unterstützten, bauten auf und trugen mit Diktatur, Totalitarismus, Antisemitismus und Holocaust des Nationalsozialismus. Nach dem Krieg betrieben ihre Kinder den Kampf gegen das Vergessen, das Totschweigen und die Verleugnung der Vergangenheit und ihrer Verbrechen. Die Naziväter der 78er Generation dagegen waren am Kriegsende höchstens 20 Jahre alt und oft als 17/ 18jährige noch zum Kriegsdienst eingezogen worden. Sie waren sozusagen die erste Generation, die als Kinder und Jugendliche durch den Nationalsozialismus geprägt wurden und dementsprechend dessen Werte durch Erziehung verinnerlicht hatten. Die 78er Generation musste dementsprechend nicht in der gleichen dringlichen Weise gegen ihre Naziväter rebellieren und gegen das Vergessen und für das Erinnern kämpfen. Die 68er standen für Rebellion und Revolution und am Ende für den Gang durch die Institutionen. Die 78er dagegen wollten ein alternatives Leben und Arbeiten etablieren. Sie sahen als abschreckendes Beispiel die theoretischen Schlachten, in denen sich sozialistische und K-Gruppen über die richtige Revolution stritten und aufsplitterten. Stattdessen versuchten die 78er mit Kollektiven, gleichberechtigten Kooperativen und anarchistischen Idealen ein alternatives Gemeinwesen parallel zur Konsumgesellschaft mit gemeinschaftlich geprägten Formen des Wirtschaftens auf zu bauen. Mit der Alternativen Liste wagten sie sogar die Gründung einer eigenen Wahlplattform, die dann in die Gründung der Grünen mündete. Die historischen Eckpunkte der 68er als Bürgerrechtsbewegung insbesondere der Studentenbewegung waren in Westdeutschland die Proteste gegen den Vietnamkrieg (ca. ab 1965), den Neokolonialismus in der damals sogenannten „dritten Welt“ (z.B. Schahbesuch 1967) und die Notstandsgesetze (1968) für eine außerparlamentarische Opposition, mehr Demokratie und Emanzipation sowie antiautoritäre Erziehung. Die Generation der 78er übernahmen von ihren Vorgängern den Kampf gegen den Faschismus, formierten sich in der Anti-AKW-Bewegung (z.B. Brokdorf ab 1976 oder Wackersdorf ab 1981) und gegen den Nato-Doppelbeschluss (z.B. Mutlangen ab 1983) und für die Friedensbewegung (z.B. mit dem Höhepunkt der Demonstration von 500 000 Teilnehmern im Bonner Hofgarten 1981). Sie begründeten u.a. die Ökologie- und Umweltschutz-Bewegung (z.B. Greenpeace gegr. 1971), die Hausbesetzerszene und unzählige Bürgerinitiativen auf lokalen Ebenen, aber auch ein Netzwerk mit Müsliläden, Krabbelgruppen, alternativen Medien und kollektiven und selbstbestimmten Betrieben wie Druckereien etc..- und auch mit unserer Produzentengalerie im Münchner Westend (siehe Foto). Dr. Bernhard Springer M.A. Bildender Künstler: malerei – objekte - film Künstlersprecher Domagkateliers 2. Vorstand DOKU e.V. Geroltstrasse 43 laufende & kommende Veranstaltungen: bis zum 30.04.2021 verlängert MOVIES ursprünglich: 5. – 15. November 2020 wg. Covid-19 verschoben: 19. - 31. Oktober 2021
1980erJahre Malerei Einzelausstellung wg. Covid-19 verlegt 17.1. – 14.2.2021 (ursprünglich: 5. – 29. November 2020) jetzt nur noch online: https://fmdk-kunstsalon.de/
Ausstellungsbeteiligung |